Padre Pio - Kindern näher gebracht
Liebe Kinder!
Dieses kleine Buch wurde für euch geschrieben, weil wir gerne möchten, dass ihr unseren lieben Freund, Pater Pio kennenlernt.
Dieser außergewöhnliche aber einfache Mann ist immer eine besondere Person für alle gewesen, die ihn gekannt und von ihm gehört haben. Aber das Wichtigste ist, dass er von Gott sehr geliebt wurde:
Jesus übertrug diesem Mann in all seiner Liebe zu ihm außergewöhnliche Gaben. Er suchte ihn unter den Menschen der ganzen Welt aus, weil er wusste, dass Pater Pio ihm betend und arbeitend in dieser besonderen Mission helfen würde, die Gott Vater ihm auferlegt hat.
Pater Pio liebte alle Menschen und ganz besondere die Kinder. Er betete für sie und ermunterte sie gehorsam, brav und gut zu sein. Die Weit braucht gute und rechtschaffene Menschen, die Freunde von Jesus sein wollen und die helfen, die Menschen zu retten. Vielleicht erleuchtet Pater Pio euer Herz und lässt den Wunsch in euch wachsen, Gott jeden Tag ein wenig mehr zu lieben. Bittet Pater Pio darum, dass er euch belehrt, euch leitet und euch hilft. (Vera M. Calandra)
Am Nachmittag des 25. Mai 1887 kam im Dorfe Pietrelcina, im Süden Italiens ein kleines Kind zur Welt.
Seine Eltern gaben ihm den Namen Francesco. Sein Vater und seine Mutter hießen Grazio und Maria Giuseppa Forgione.
Sie waren aus demselben Ort und sehr arm, sein Vater arbeitete lange Stunden auf dem Feld, während seine Mutter von morgens bis abends die Hausarbeiten erledigte, da die Familie immer zahlreicher wurde. Wie fast alle Frauen des Dorfes ging sie jeden Tag zur heiligen Messe. In dieser einfachen und religiösen Umgebung verbrachte der kleine Francesco seine Kindheit.
Die Geburt des kleinen Francesco war es, die das kleine Dorf Pietrelcina in der ganzen Welt berühmt machte.
Der kleine Francesco wollte schon als kleiner Junge dem Beispiel des hl. Franziskus von Assisi folgen.
Er war anders als seine kleinen Freunde, das heißt, er nahm nur sehr selten an ihren Spielen teil. Er war sehr fromm und schon früh in seinem Leben zeigte er eine große Liebe zu Gott.
Eines Tages fand ihn seine Mutter neben seinem Bett schlafend, anstatt eines Kopfkissens diente ihm ein Stein, nach dem Vorbild des hl. Franziskus.
Der kleine Francesco lernte den Heiland und die Muttergottes sehr lieben. Wenn er am Abend ins Bett ging oder am Morgen aufwachte, betete er immer das “Vater unser” und das “Gegrüßet seist du Maria”.
Francesco und ein kleiner Nachbarsjunge, Luigi Orlando, hüteten Schafe. Manchmal, wenn Schafe ruhig grasten, vergnügten die beiden. Sie spielten und kämpften, nicht um zu gewinnen, sondern zum Spaß.
Eines Tages wurde Luigi von Francesco beim Kämpfen umgeworfen, sodass seine Schultern fast die Erde berührten. Er versuchte ihn wegzustoßen, aber es gelang ihm nicht. Da rief er Schimpfworte, und Francesco ließ ihn sofort los, stand auf und rannte davon. Er wünschte nicht mehr mit Luigi zu sprechen, bis er sich entschuldigt hatte. Francesco sagte nie Fluchworte und wollte sie auch nicht hören.
Eines Tages kam ein alter Kapuziner mit einem langen, weißen Bart nach Pietrelcina. Er kam um die Kranken zu besuchen und um den Menschen Mut und Stärkung, durch seine Güte und sein Verständnis, zu bringen.
Francesco stellte ihm viele Fragen über den Kapuzinerorden. Dieser gute Mönch setzte sich zu ihm und versuchte all seine Fragen zu beantworten.
Der kleine Francesco war sehr beeindruckt und zutiefst berührt, von der Güte, die aus den Augen des guten Mönchs strahlte. Er wünschte sich von ganzem Herzen, eines Tages auch diesem Orden der Kapuziner anzugehören.
Die Familie war sehr arm, jeder arbeitete hart und nach einem langen Arbeitstag versammelten sich alle um den Tisch zum gemeinsamen Abendbrot und man dankte Gott für seinen Segen. Sie baten die Jungfrau Maria, sie immer zu beschützen. Die Familie Forgione liebte den Heiland und die Muttergottes sehr, so betete die ganze Familie den Rosenkranz.
Eines Tages während des Abendessens sagte Francescos Vater: lch muss nach Amerika gehen, um Geld für die Ausbildung Francescos zu verdienen, damit er studieren kann und einmal ein guter Kapuzinerpater wird.
Die ganze Familie wurde sehr traurig, als sie dies hörte, denn dies bedeutete eine Trennung des gemeinsamen Familienlebens. Der Vater befahl den Kindern, der Mutter zu gehorchen und ihr während seiner Abwesenheit zu helfen und die Kinder, die ihren Vater sehr liebten, versprachen es ihm. Es war ein sehr schmerzvoller Augenblick für Francesco und seine Mutter, als sie das Schiff das den Vater in die Ferne brachte, am Horizont verschwinden sahen. Als sich Francesco umdrehte und sah, dass das Gesicht der Mutter nass von Tränen war, sagte er zu ihr: “Ich weiß, dass es für Vater ein großes Opfer ist, seine Familie zurückzulassen, um in der Ferne zu arbeiten. Ich verspreche dir jedoch, Mutter, dass ich hart arbeiten und in der Schule mein Bestes geben werde, um Kapuzinermönch zu werden. Du wirst sehen, dass sein Opfer nicht umsonst sein wird.”
Als Maria Giuseppa ihren Sohn betrachtete, wusste sie, dass er eines Tages tatsächlich in den Kapuzinerorden eintreten würde, da sprach sie ernsthaft mit ihm über sein Alter.
In der Tat arbeitete Francesco zu hart, er gönnte sich nie eine Pause. Seine Freunde sahen ihn selten, da er auch zu Hause sehr viel mithalf.
Als er mit Erfolg die ersten Examen überstanden hatte, wurde er in den Kapuzinerorden aufgenommen. Es war derselbe Orden des alten Mönches, der sich oft in den Strassen von Pietrelcina sehen ließ und den der kleine Francesco so bewundert hatte.
Francesco war begeistert von der Kunde, dass er in den Orden aufgenommen wurde, so hatte sich sein Kindheitstraum endlich verwirklicht. Als jedoch die Abreise näherrückte, um ins Kloster zu gehen, überfiel ihn eine große Traurigkeit, da er seine so geliebte Familie für ein Jahr verlassen musste.
Der Vater von Francesco blieb einige Jahre in Amerika, um dort zu arbeiten. Auch Grazio Forgione war sehr erfreut, als er von der Aufnahme seines Sohnes in den Kapuzinerorden erfuhr.
Eines frühen Morgens stieg Francesco auf den Pferdewagen und sagte seiner Familie Auf Wiedersehen. Sein Onkel zog die Zügel und das Pferd trabte langsam davon. Die Reise, die Francesco ins Kapuzinerkloster führte, begann. Lange winkte er seiner Mutter und seiner Schwester, bis das Fuhrwerk hinter den Hügeln verschwunden war.
Maria Giuseppa hatte ihnen eine Brotzeit für den Weg mitgegeben, denn sie wusste, dass es ein langer Weg bis zum Kloster war.
Als sie die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, hielten sie unter einem großen Baum am Straßenrand. Die langen Äste spendeten ihnen Schatten und schützten sie vor der Sonne. Francesco half seinem Onkel das Pferd zu tränken und es zu füttern. Dann setzten sie sich unter den Baum und aßen ihre Wegzehrung in ländlicher Umgebung.
Nach der Pause setzten sie ihren Weg fort.
Als sie am Kloster angekommen waren, sprang Francesco sogleich vom Wagen, überquerte die Strasse und pochte an die große Holztüre. Ein alter Mönch mit einem langen Bart öffnete ihm. Er nahm Francesco bei der Hand und ließ ihn eintreten. Francesco drehte sich noch einmal um und winkte seinem Onkel zum Abschied, der ihm zulächelte. Danach musste der Onkel den langen Weg nach Hause wieder aufnehmen.
Als Francesco als Novize eintat, wählte er den Namen Pio (Pius); die ganze Welt wird ihn ab jetzt Bruder Pio nennen.
Während seines Noviziats befolgte er die heilige Regel des hl. Franziskus und war zu all seinen Aufgaben folgsam und bereit. Mit Freude akzeptierte er alle Arbeiten, die man ihm gab.
Bruder Pio beschwerte sich nie, jedoch war er sehr betrübt über einen schlechten Heiligen. Den größten Teil seiner Zeit verbrachte er mit dem Studium und gab dabei sein Bestes.
Bruder Pio fehlte nie beim Rosenkranzgebet, wenn er nur eine freie Minute hatte. Er hatte eine große Andacht zum Heiland und zur Muttergottes. Er hinterließ einen großen Eindruck auf seine Mitbrüder, durch sein Beispiel einer großen Devotion und seiner Aufrichtigkeit.
Bruder Pio studierte viel und am 10. August 1910 wurde er zum Priester geweiht. Seine tiefe Ergebenheit zu Jesus in der Hl. Eucharistie war spürbar, wenn er die hl. Messe zelebrierte. Viele, die ihn während der hl. Messe gesehen haben, beeindruckte der Gesichtsausdruck. Oft weinte Pater Pio, berührt von seiner tiefen Ergebenheit in der hl. Messe.
Mehrere Jahre später kamen Leute aus allen Ländern, um Pater Pio zu besuchen. Am Abend zog er sich nach dem Rosenkranzgebet und dem Segen in seine Zelle zurück. Oft versammelte sich eine Menschenmasse nahe des Konvents, um religiöse Lieder zu singen, da erschien Pater Pio am Fenster und winkte mit einem Taschentuch.
Es war ein rührendes Bild, wie die Gläubigen mit ihren Liedern, Gebeten und Zeichen ihre Zuneigung und ihre Liebe zu diesem demütigen und guten Priester zum Ausdruck brachten.
Eines Tages geschah etwas sehr Grosses und Verwunderliches mit Pater Pio.
Als er sich nach der Messe sammelte, um Gott zu danken, gab ihm der Heiland die Wundmale, die er selbst am Kreuze erlitten hatte. Hände und Füße und die Seite waren gezeichnet, wie die von Jesus, als er für uns Sünder gelitten hat. Pater Pio liebte Jesus und alle Menschen so sehr, dass er sich selbst Jesus schenkte, wie Jesus sich seinem Vater geschenkt hatte.
Pater Pio hielt sein wunderbares Geheimnis immer bedeckt, sodass es die Menschen nicht sehen konnten. Nur zur hl, Messe zog er seine Handschuhe aus. Er war der einzige Priester, der die Wundmale Christi erhalten hat.
Mit Hilfe der Menschen aller Länder verwirklichte Pater Pio seinen großen Wunsch, ein großes Krankenhaus in San Giovanni Rotondo zu erbauen, in dem alle willkommen sind, die Armen und die Reichen, jene, die die Behandlungen nicht bezahlen können und jene, die sie bezahlen können. Es wurde ein sehr großes und modernes Krankenhaus, eines der schönsten Süditaliens.
Pater Pio setzte seine Mission sein ganzes Leben lang fort. Er zog viele Seelen der ganzen Welt an. Fünfzig Jahre nachdem Pater Pio die Wundmale Christis erhalten hatte, verließ er diese Welt, um Jesus und Maria im Himmel wiederzufinden und um Gott in Ewigkeit zu preisen.
Wenn ihr einmal groß seid, werdet ihr vielleicht das Leben Pater Pios besser kennenlernen wollen. Viele schöne Bücher sind darüber geschrieben worden, die genauer über das Leben dieses einfachen Kapuzinerpaters erzählen.