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Selige Katharina Emmerick

Biografie:

Anna Katharina wuchs in einer äußerst armen Familie auf. Sie war so arm, dass sie nicht einmal im Kloster eingelassen wurde. Von früher Kindheit an hatte sie Träume von Jesu Leben und Visionen von Christus.

Erst mit 24 Jahren wurde sie bei den Augustinerinnen aufgenommen, allerdings nur deswegen, weil eine Freundin, die Orgel spielen konnte, darauf beharrte, nur ins Kloster einzutreten, wenn auch Katharina aufgenommen werden würde.

Katharinas Wunsch, in ihrem Leben Jesus ähnlich zu werden, wurde durch das viele Leid, das sie zu tragen hatte, verwirklicht. Freiwillig bevorzugte sie Bitteres vor Schönem. So geschah es einmal, dass sie in einer Vision Jesus aus dem Tabernakel zu sich kommen sah. Er hielt einen Blumenstrauß und eine Dornenkrone in den Händen und stellte sie vor die Wahl, eines der beiden Dinge für sich zu beanspruchen. Katharina nahm die Dornenkrone und drückte sie fest auf ihren Kopf, was ihr unsägliche Schmerzen bereitete, die sie von diesem Zeitpunkt an bis zu ihrem Lebensende begleiten sollten.

Durch ihre Bereitschaft für die Sünder Buße zu tun und das Leid anderer auf sich zu nehmen, litt sie Angst, größte Verlassenheit und schwere Schmerzen. Nur einer, ihr Bräutigam Jesus Christus, konnte sie trösten. So erschien er ihr des öfteren während der heiligen Kommunion oder während der Anbetung und spendete den Trost, den sie in ihren Qualen so dringend benötigte.

Das Kloster der Augustinerinnen wurde 1811 aufgrund politischer Wirren aufgelöst, was Katharina schwer zu schaffen machte. Sie fand keinen Gefallen mehr an der Welt und stieß ebenso wie auf offene Herzen und Menschen, die bei ihr religiöse Hilfe suchten, auf Ablehnung und Spott.

Nachdem ihr am Fest des heiligen Augustinus auf wunderbare Weise Kreuze, zwei davon blutig, in die Brust eingebrannt worden waren, erschien ihr zu Weihnachten 1811 Jesus, der seiner Dienerin seine fünf Wunden einprägte.

Die letzten zwölf Jahre ihres Lebens verbrachte Anna Katharina Emmerick auf dem Krankenbett, litt schwerste Schmerzen für Christus und die Sünden der Welt, ernährte sich fast nur mehr von Wasser und ertrug zu alledem noch Verleumdungen und Anfeindungen. Denn das Wunder ihrer Stigmatisierung war in die Öffentlichkeit gedrungen, und obwohl sie vom Erzbischof und Medizinern bald schon als übernatürlich erkannt worden waren, gab es viele Leute, die sich darüber lustig machten.

Vor ihrem Lebensende wurden die Visionen und Entrückungen immer länger und intensiver. So sah sie die Heiligen des alten und des neuen Bundes, sie wurde in das gelobte Land geführt, durchwanderte Hölle, Fegefeuer, das Paradies und den Vorhof des Himmels. Die Muttergottes soll ihr das Jesuskind überreicht haben und sie soll mit Engeln und Heiligen verkehrt sein. In ihren Visionen wurden ihr auch Ereignisse, die sich in der Welt soeben ereignet hatten, offenbart. Die begnadete Mystikerin starb am 9. Februar 1824. Ihr Seligsprechungsprozess wurde 1892 eingeleitet.

Im Jahr 2004 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen und damit zur Ehre der Altäre erhoben. Ihr Gedenktag ist der 9. Februar.

In der Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen befinden sich die Anna-Katharina-Gedenkstätte und das Grab. Zudem gibt es in Dülmen den Anna-Katharina-Weg als Pilgerweg zu den Lebensstationen.

Der Anna-Katharina-Weg (Pilgerweg) verbindet als Rad- und Wanderweg die Lebensorte in Coesfeld, Flamschen und Dülmen. Ausgangspunkt dieses Weges ist Coesfeld. Dort beginnt der Pilgerweg unter dem Coesfelder Kreuz in der St.-Lamberti-Kirche. Er führt anschließend über den Marktplatz, an dem Anna Katharina ein Weile gewohnt hat, zur St.-Jakobi-Kirche. Dort befindet sich der Taufstein, an dem sie 1774 getauft wurde. Der Pilgerweg führt durch die Stadt in die Bauernschaft Flamschen zum Emmerick-Haus (Anna Katharinas Geburtshaus) und von dort an der Flamschener Freilichtbühne vorbei auf eher abgelegenen Feldwegen in die Nähe von Lette. Auf dem weiteren Weg zwischen Merfeld und Dülmen sind mehrere Findlinge aufgestellt, auf denen Zitate der „Seherin aus dem Münsterland“ angebracht wurden. Abschließend führt der Weg durch den Wildpark in die Dülmener Innenstadt zum Standort des ehemaligen Augustinerinnenkloster Agnetenberg in der Nähe der St.-Viktor-Kirche. Die Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen, in deren Krypta sich die Grabstätte Anna Katharina Emmericks befindet, stellt den Endpunkt des Pilgerweges dar. — bitte hier klicken!

Visionen:

Anna Katharina Emmerick behauptete, Maria sei schon im Jahre 44/47 oder „von Christi Himmelfahrt vierzehn Jahre und zwei Monate“ in Ephesus verstorben. Detailliert beschrieb sie die Lage des Hauses, in dem sie neun Jahre lang mit Johannes gelebt haben soll:

„Mariä Wohnplatz war, wenn man von Jerusalem kommt, etwa dreieinhalb Stunden von Ephesus auf einem Berg zur Linken. Dieser Berg fällt schief ab gen Ephesus, welches man, von Südost kommend, an einem Berg wie dicht vor sich liegen sieht, das sich aber ganz herumzieht, wenn man weiter geht. Südlich etwa von Ephesus, vor welchem große Alleen sind, unter denen gelbe Früchte am Boden liegen, führen schmale Pfade auf einen Berg, der wild bewachsen ist, und gegen die Höhe des Berges zu ist eine hügelige, auch bewachsene Ebene von etwa einer halben Stunde im Umfange, auf welcher diese Ansiedlung geschah. (…) Eine kleine Strecke Wegs hinter diesem Hause stieg die Höhe des Berges felsig zu dessen Gipfel heran, von welchem man über die Hügel und Bäume hinaus auf Ephesus und das Meer mit seinen vielen Inseln sieht. Der Ort liegt näher am Meer als Ephesus (…) die Gegend ist einsam und unbesucht (…) Zwischen diesem Wohnort der heiligen Jungfrau und Ephesus läuft ein ganz wunderbar geschlängeltes Flüsschen.“

Mit dieser Beschreibung in der Hand machten sich Pater Jung und seine Gefährten also im Juli 1891 auf die Suche. Zwei Tage lang streiften sie vergeblich durch die Hügellandschaft südlich von Ephesus. Schließlich, am 29. Juli gegen 11.00 Uhr, brannten ihre trockenen Zungen. Müde und durstig erreichten sie ein Tabakfeld, auf dem ein paar Frauen arbeiteten.

„Habt Ihr etwas Wasser für uns?“, fragten die erschöpften Männer. „Leider haben wir keines mehr“, war die Antwort. „aber geht zu dem Kloster da drüben, dort werdet Ihr Wasser finden.“ Mit dem Finger deuteten sie in Richtung eines alten, verfallenen Hauses. Tatsächlich fanden sie dort einen Brunnen, dann schauten sie sich die Ruine genauer an:

„Das Haus Mariä war von Steinen, viereckig und an dem hinteren Ende rund oder eckig, die Fenster waren hoch oben angebracht, das Dach war platt“, heißt es bei Anna Katharina Emmerick. Die Beschreibung passte auf die Ruine, die vor ihnen lag, am Hange des Bülbül-Daghs, des Nachtigallenberges.

Als sie auf seinen Gipfel stiegen, sahen sie das Meer. Zwei Tage lang inspizierten die vier Männer die Gegend, dann waren sie sich sicher: Sie hatten das Haus gefunden, das die Mystikerin so präzise beschrieben hatte, ohne je in Ephesus gewesen zu sein. Es war das Haus, in dem den Visionen zufolge die selige Jungfrau Maria gelebt hatte!  Wieder zurück in Izmir, berichteten sie Poulin von ihren Beobachtungen. Der Pater Superior wollte ihnen nicht glauben. Dann machte er sich selbst auf den Weg und überzeugte sich davon, dass seine Lage tatsächlich in allen Details der Emmerick’schen Darstellung entsprach. Acht stattliche Platanen umgaben die Ruine, spendeten kühlenden Schatten.

Sie hatte kein Dach, die vier Wände waren in einem schlechten Zustand. Als Abbé Poulin nach Izmir zurückgekehrt war, ergriff er sofort die Initiative. Eine Ordensschwester, Marie de Mandat Grancey, hatte gerade ein kleines Vermögen geerbt und war bereit, es zur Gänze in die Wiederherstellung des Marienhauses zu investieren.

So kaufte man das Anwesen, kanalisierte die Quelle, legte bessere Zugangspfade an, errichtete eine Marienstatue und einen Altar und schützte das Haus durch eine Glaskonstruktion. Im Verlauf der Arbeiten, am 24. August 1898, kam es zu einer weiteren, erstaunlichen Bestätigung der Emmerickschen Visionen.

Als die Arbeiter den Boden des Hauptraumes freilegten, stießen sie auf verkohlte Steine im Zentrum des Gebäudes, eben dort, wo laut der Stigmatisierten einst die Feuerstelle des Marienhauses lag: „(Das Haus) war in zwei Teile geteilt durch den in der Mitte angelegten Feuerherd.“

Fortan war es als „Meryemana“ (wörtlich: „Mutter Maria“), als „Marienhaus“ bekannt. Dann kam der erste Weltkrieg, die ganze Gegend wurde militärisches Sperrgebiet. Als die Lazaristen 1920 nach Meryemana zurückkehrten, fanden sie den Glasschutz zerstört, den Altar zertrümmert, die Platanen gefällt. Die Bronzestatue Mariens war verschwunden; die türkischen Finanzbehörden hatten das Gelände konfisziert. 30 Jahre dauerte der Kampf um die Stätte. Erst 1951 wurden die Besitzverhältnisse vom türkischen Staat anerkannt. Seitdem gehört Meryemana einer privaten Vereinigung. Es kostete den Verein einige Mühe, dann hatte er auch die türkischen Behörden überzeugt, dass das Haus Mariens ein potentielles Ziel für den Fremdenverkehr ist.

Es ist tatsächlich so geworden, daß heute täglich Tausende von Touristen Meryamana Evi besuchen.

Hier können Sie das Buch: “Von dem Tode der Heiligen Jungfrau Maria in Ephesus” von Anna Katharina Emmerick herunterladen ? — bitte hier klicken!

Zwischen 1819 und 1824 hielt sich der Schriftsteller Clemens Brentano dauernd in Dülmen auf, besuchte die kranke und sehr schwach gewordene Nonne regelmäßig und stellte ihr Fragen zu ihren Visionen. Die Ergebnisse dieser Befragungen, die von einem Interesse Brentanos an einer möglichst zusammenhängenden Darstellung der biblischen Geschichte geleitet waren, schrieb er in umfangreichen Aufzeichnungen nieder, die er später zu Büchern ausarbeitete.

In fünf Jahren bringen der Dichter und die Nonne die bewegendste Passion zu Papier, die je von Menschen – Christen glauben: in göttlichem Auftrag – geschrieben wurde.In den Grundzügen entspricht sie den Evangelien: Jesus wird verraten, verhaftet, verhört, verspottet, gefoltert, gekreuzigt und begraben. Doch was die Bibel mit Rücksicht auf die Gefühle der Gläubigen oft nur kurz und knapp überliefert, beschreibt die fromme Augustinerin, an deren Händen sich jeden Freitag die Wundmale Christi zeigen, in quälenden Einzelheiten.In ihren Visionen ist Anna Katharina Emmerich eine Augenzeugin. Zudem werden ihr Hintergründe offenbart, von denen die Bibel gänzlich schweigt:

Der Ort des Letzten Abendmahls ist dasselbe Gebäude, in dem tausend Jahre zuvor die Bundeslade stand. Als Jesus den Kelch hebt und die heilige Kommunion einsetzt, erscheinen Abraham, sein Priester Melchisedek, David und Salomo.Die römischen Legionäre, die Jesus festnehmen und später nach Golgatha bringen, stammen von der Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Die Folterknechte aber sind “niedrige Verbrecher aus Ägypten, die als Sklaven hier an Bauten und Kanälen arbeiteten”; sie haben “etwas ganz Tierisches, Teuflisches in ihrem Wesen” und reißen Jesus mit rasender Wut zur Geißelsäule”.
Nach dem Todesurteil sagt sich die Frau des Pilatus, Claudia Procle, von ihm los. Sie versteckt sich im Haus des Lazarus, den Jesus einst von den Toten auferweckte, und wird Christin. Später ist sie mit dem Apostel Paulus befreundet.Das Kreuz besteht aus fünf Sorten Holz, das vom Tempelbau übrig ist. Die Kreuzigung führen achtzehn Schergen aus: Geißler, Kreuzstrickhalter und Kreuziger – “schmutzige, halb nackte, kleine, starke Menschen mit fremden Gesichtern, struppigem Haar, stoppligem Bart, greulich und viehisch.””Es war ein großer Krug mit einem dicken roten Saft gebracht, von welchem sie soffen, dass sie ganz grimmig und rauschig wurden”, schildert die Erzählung.Die Henkersknechte reißen ihrem Opfer die Kleider vom Leib, doch da drängt sich ein Mann mutig zum Kreuz, um mit einem Lendentuch “die Blöße des Herren zu verdecken”. Es ist Jonadab, ein Neffe des heiligen Joseph, bei dem Jesus aufgewachsen war.Das Annageln der Füße “war grausamer als alles”, klagt die Nonne dem Dichter, “ich zählte 36 Hammerschläge”. Die Nägel sind “dreischneidig, oben so dick wie ein Daumen, unten spitz zugefeilt”.Die “Ausspannung des Körpers” ist “so entsetzlich, dass die Brust Jesu krachte und er laut jammerte: Gott! O Gott! Es war, als brächen ihm die Rippen…”Das Blut des Erlösers siegt, noch während es fließt: Die Bösartigkeit der Marter und die übermenschliche Geduld des Gepeinigten mit seinen Feinden bringen selbst hartgesottene Kriegsleute zum Glauben. Die Ersten sind der arabische Hauptmann Abenadar und sein Unteroffizier Longinus, auf den nach einem Lanzenstich in die Seite des Toten wie als Taufe Blut und Wasser aus der Wunde stürzen.

Die Visionen der Nonne begleiten Jesus sogar in die Unterwelt, wo er mit Adam und Eva, Moses, Patriarchen und Propheten spricht, und sie erlebt auch die Auferstehung am Ostermorgen mit.Nach Anna Katharina Emmerichs Tod verfasst Brentano nur noch geistliche Literatur. Seine letzten Jahre sind von tiefer Schwermut geprägt, seine Lebensaufgabe aber ist erfüllt: Er hat einer verstandeskalten und vernunftbesessenen Zeit, die nur noch das unter Laborbedingungen Sicht- und Beweisbare akzeptieren will, in bewegenden Bildern vor Augen gestellt, dass Jesus mit seinem Leiden und seinen unbegreiflichen göttlichen Geheimnissen auch heute noch in seiner Kirche lebt und wirkt.

Nach den Visionen der Sel. Katharina Emmerich “Das bittere Leiden Unseres herrn Jesus Christus” drehte Mel Gibson den Aufsehen erregenden Film “Die Passion Christi”

ANNA KATHARINA EMMERICH Das Bittere Leiden Unseres Herrn Jesus Christus